Was ist ein India Pale Ale (IPA)?

Wer sich näher mit Bier beschäftigt, kommt früher oder später auf den Begriff IPA oder auch India Pale Ale als Biersorte. Doch was unterscheidet das IPA von anderen Bieren und was macht es so besonders?

Lecker: Das Fullers IPA

Das Fullers IPA ist eines der traditionellsten IPAs. Verglichen mit den meist enorm hopfigen Craft Bieren hat das Bier (seit 1845 gebraut) recht wenig Hopfenanteil.

Was ist ein India Pale Ale?

Erste Erwähnung des Begriffs (East) India Pale Ale im Jahr 1829.

Erste Erwähnung des Begriffs (East) India Pale Ale im Jahr 1829.

Pale Ales sind obergärige Biere, die bei 15 bis 25° vergoren werden. Das IPA oder auch India Pale Ale ist eine Besonderheit des Pale Ale und zeichnet sich durch einen enorm hohen Hopfengehalt aus. Schiffe, die nach Indien reisten, hatten große Probleme, das Bier auf dem langen Weg nicht schlecht werden zu lassen.

Um das Bier also länger haltbar zu machen, braute man es mit einem viel größeren Hopfengehalt, woraufhin man mehr Stammwürze und Alkohol im Bier hatte. In der Grafik unten seht Ihr die erste Verwendung des Begriffs, dort heißt es „East India Pale Ale“. Teilweise wurde es damals auch „pale ale as prepared for India“ genannt.

IPAs sind vor allem in den USA, Kanada und Australien weit verbreitet, in Großbritannien ebenfalls. In Deutschland leider überhaupt nicht. Mir ist zumindest keine große Brauerei bekannt, die IPA verkauft und im herkömmlichen Supermarkt gibt es keine IPAs.

Geschmack

Den Geschmack einer Biersorte kann man kaum beschreiben, weil es unzählige Varianten gibt. Die IPAs, die ich gerne mag, haben einen enormen Hopfengeschmack. Was ich besonders mag, ist der Geruch von manchen IPAs. Richtig, Bier kann riechen und ein sehr hopfiges IPA riecht wirklich gut! Durch den vielen Hopfen sind India Pale Ales auch bitterer als normale Biere. Wer sich genauer damit befassen will, diverse Bier-Bewertungsplattformen nehmen als Skala „IBU“ her.

IBU

Die europäische Brauervereinigung hat mit IBU ( International Bittering Units) eine Skala entwickelt, nach der sich die Bitterkeit von Bier messen lässt. IPAs sind auf der IBU-Skala immer weit oben, also bei 60-100 IBU. Je bitterer, desto höher der Wert.

Untersorten

Es gibt enorm viele Untersorten von IPAs, wobei ich jetzt nur die vier wichtigsten aufzähle. „Offiziell“ anerkannt sind Englisch, American und Double IPA, die Grenzen bei den anderen IPAs sind fließend und teilweise nicht ganz klar. Hier ist ein Versuch, die Sorten klar zu trennen.

Werbung für "Phipps" aus Northhampton im 19. Jahrhundert.

Werbung für „Phipps“ aus Northhampton im 19. Jahrhundert.

English IPA

Das ist das „Standard IPA“, wie ich es oben beschrieben habe.

Double IPA & Imperial IPA

Die Begriffe Double und Imperial IPA sind Synonyme. Ein Double IPA hat viel mehr Hopfen und Alk0hol als ein herkömmliches IPA. Also nicht wirklich „doppelt“ so viel, aber eben in der Regel viel mehr als ein „normales“ IPA. Normalerweise geht es so ab 7,5 Volumenprozent Alkohol erst los bei den Imperial IPAs. Normal sind meistens um die acht Prozent.

American IPA

American IPAs sind mit amerikanischem Hopfen und nach amerikanischer Brauart hergestellt. Daneben gibt es noch die American Pale Ales (ohne „India“). Das sind keine IPAs.

Black IPA

Das Black IPA wird mit dunkel geröstetem Malz hergestellt. Somit ergibt sich dann auch eine dunkle Farbe, während der hohe Hopfengehalt natürlich erhalten bleibt.

IPA MUSS stärker in Deutschland vertreten sein!

Zum Schluss noch etwas „Politik“: Ich kann überhaupt nicht verstehen, wieso es in Deutschland nirgends IPA gibt. Wieso ist diese Biersorte so völlig unterrepräsentiert? Natürlich gibt es IPA in Craft Beer Bars, online oder im Fachhandel. Allerdings ist zumindest hier in München ansonsten die Versorgungslage unterirdisch. Der „normale“ Getränkemarkt bietet keine einzige IPA Sorte an, vom Supermarkt ganz zu schweigen. Warum ist das so? Vielleicht könnt Ihr uns ja aufklären.

 

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