IKEA Bier – der neue Bier Hype

Bier erfährt seit einiger Zeit einen neuen Hype und gerade kleine Brauereien sind mit ihrem Craft Bier sehr im Kommen. Es ist ein neuer Trend am Food-Markt, der nicht mehr nur in den Metropolen mit relevantem Hipster-Anteil seinen Weg nach oben findet. Das haben natürlich nicht nur die (großen) Brauereien bemerkt, sondern nun scheinbar auch andere global Player, die sich damit positionieren und Kunden locken. Der Craft Bier Trend kam, wie so oft, mal wieder aus den USA, wo es schon seit Jahren eine regelrechte Craft Bier Szene gibt und wo die Vilefalt an verschiedenen Biersorten riesig ist. Bierliebhaber haben schon immer die eher faden und wässrigen Standardbiere in den USA moniert und vermutlich auch deshalb sind neue Biersorten auf dem Vormarsch, die würziger, kräftiger und auch alkoholreicher sind.

Aber nicht nur der Geschmack spielt die Hauptrolle beim Craft Bier Trend, der schnöde Mommon aka „Euros“ treibt viele Brauereien dazu immer neue Sorten zu entwickeln und unters Bier-Volk zu bringen. Dabei steht Exklusivität im Vordergrund und produzierte Kleinmengen sorgen für künstliche Verknappung für höhere Verkaufspreise. Als Konsument habe ich mittlerweile den Eindruck, dass alleine die Bezeichnung „Craft Bier“ schon aus Marketingsicht auf alle Etiketten mitgedruckt wird.

Dabei gibt es für den Begriff „Craft Bier“ (im englischen craft beer) zumindest im deutschen Wikipedia nicht mal einen Eintrag. Der Begriff an sich ist also nicht fest definiert, d.h. an sich könnte jede Brauerei ihr Bier als Craft Bier verkaufen. Ursprünglich wurde der Begriff „Mikrobrauereien“ genutzt, der dann aber von „Craft Beer“ und nun sogar „Craft Bier“ langsam aber sicher abgelöst wird. Damit steht dieses Bier also eigentlich für ein Gebräu, dass von Klein- und Kleinstbrauereien hergestellt wird. Daneben gibt es zahlreiche Untersorten wie India Pale Ale, die allesamt als Bierspezialitäten vermarktet werden. Nun möchten natürlich auch die großen renommierten Brauereien ein Stück vom Kuchen abhaben und produzieren mittlerweile beispielsweise „Pale Ales“, die dann als Craft Bier vom Kunde wahrgenommen werden. Der Markt ist riesig und weist ein rasanten Wachstum aus:

Die amerikanische Brewers Association, ein Verband, der die Interessen und Biere von US-Brauereien vertritt und fördert, nennt die Zahlen der rasanten Entwicklung: 1980 bereiteten gerade einmal acht Craft Breweries den Weg. Ihre Zahl war im Jahre 1994 auf 537 angewachsen. 2012 verwies der Verband auf 2.300 Brauereien, deren Zahl auch weiter zunimmt. Die Absätze stimmen und die Nachfrage wächst auch jenseits der Landesgrenzen und bescherte von 2011 auf 2012 ein Exportwachstum von 72%! (QUELLE: http://mixology.eu/drinks/wilder-wachstumsmarkt-craft-beer/)

Und jetzt IKEA – Bier vom Möbeldiscounter?

Als ich gestern auf Facebook unterwegs war, fiel mir zufällig der Post eines geschätzten Branchenkollegen aus dem Bereich Onlinemarketing auf, seines Zeichens Herausgeber und Chefredakteur des Fachmagazins WebiteBoosting (Danke für das Bild Mario!), der bei IKEA das Bier „Öl Mörk Lager“ entdeckt hat. Das Bier steht dort im Regal und kann käuflich erworben werden. Mir persönlich geht das irgendwie zu weit: Bier hat bei IKEA meiner Meinung nach nichts zu suchen, aber in einer freien Marktwirtschaft darf und KANN auch ein Möbelhaus anscheinend Bier verkaufen. Und noch viel schlimmer: ich glaube, das verkauft sich dort wahrscheinlich auch noch gut!

ikea-bier

 

Für mich ist das eher eine grundsätzliche Frage, die sich generell für Trends dieser Art stellen: wie weit kann und darf ein Trend gehen? Ich mag Bier und schätze auch Bier Spezialitäten, würde aber vermutlich hier eher nicht zugreifen. Vielleicht auch, weil ich Designfetischist bin und das Etikett mal so gar nicht geht! Ist das Comic Sans? 😉

OK, man soll nichts schlechtreden, bevor man es nicht selber probiert hat. Aber a) habe ich keinen IKEA Markt in der Nähe und b) habe ich persönliche Skrupel davor eins online zu ordern und zu probieren.

Und auch andere Bierblogger und -probierer schreiben nichts wirklich positives über das Ikea Bier, das scheinbar sogar Farbstoffe enthält, wie hier zu lesen ist: http://www.bierbasis.de/bier/IKEA-Oel-Moerk-Lager

Auf Youtube habe ich folgendes Video zum „IKEA Öl Mörk dark lager“ Bier gefunden. Der Youtuber liest ab Minute 3:35 die Inhaltsstoffe vor und bestätigt den Farbstoff und spricht zusätzlich von „Aromen“, also künstliche Zusätze im Bier. Aber seht selber:

Wer von Euch bereits geschmackliche Eindrücke vom Öl Mörk Lager sammeln durfte, der darf gerne hier kommentieren. Wie seht Ihr das Thema grundsätzlich? Und wie hat Euch das Ikea Bier geschmeckt?

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