Die Bierinseln sind nach eigenen Aussagen „Deutschlands größter Craft Beer Crawl“ und finden dieses Jahr in drei Städten statt: Hamburg, Berlin und München. Während die Hamburger Bierinseln schon letztes Wochenende waren, sind die Berliner und Münchner Bierinseln am 18. beziehungsweise 25.07. Alle Hamburger können sich zu Recht bei mir beschweren, dass ich zu langsam für die Veröffentlichung war. Für die Berliner und Münchner: Hier einige Infos, direkt vom Veranstalter.
Wir haben Nicola, die Gründerin und Organisatorin der Bierinseln zu dem Event befragt.
Erzähle doch einmal kurz: Was sind die Bierinseln?
„Bierinseln ist eine Initiative, die inhabergeführte Unternehmen in den Mittepunkt stellt, die besondere Biere herstellen, verkaufen oder vermitteln: Brauer, Bierfachhandlungen, Biergastronomie, Ausbildungsstätten. Bausteine der Initiative sind so genannte Craft Beer Crawls, an dem man auf unterhaltsame Weise die inspirierendsten und genussvollsten Orte seiner Stadt entdeckt. Diese finden 2015 in Hamburg, Berlin und München statt. Darüber hinaus veröffentlichen wir einen gedruckten Bierinsel Guide in den Städten, in denen der Crawl stattfindet und es gibt geführte Bierinsel Touren in verschiedenen Städten Deutschlands. Unser neuestes Abenteuer ist die Bierinsel Plattform www.bierinseln.de, auf der alle Bierorte sich selbst und ihre Events eintragen können.“
Wie kamst Du auf die Idee?
„Die Inselidee, die es auch für andere Produkte gibt, wird von der Vision geleitet, dass wenn man Menschen an inspirierende Orte bringt, sich das inspirierende Element weiterverbreitet, weitere gute Dinge dadurch entstehen. Man entdeckt, dass mehr hinter den Dingen steckt, als ein bloßes Produkt, das man für Geld kaufen kann. Diese Inspiration findet man insbesondere in inhabergeführten Unternehmen und bei Menschen, die für eine Sache brennen, davon sind wir überzeugt.“
Wie kamst Du zum Thema Craft-Beer? Wann war das?
„Nachdem die Weininseln in München so erfolgreich angenommen wurden, traf ich den Biersommelier Holger Hahn, der diese Veranstaltung besucht hatte und sich wünschte, dass es auch im Bierbereich normal wird, dass es Verkostungen gibt und man Bier intensiv genießt, wie beim Wein. Aus der Schnapsidee, es doch einmal mit den Bierinseln zu versuchen, wurde ein großer Erfolg mit den Ersten Münchner Bierinseln im Juli 2014.“
Letztes Jahr fanden die Bierinseln das erste Mal statt. Wie war der Erfolg? Wie bei den Teilnehmern, wie bei den „Inselbesitzern“?
„Dass wir aus dem Stand heraus so viele Gäste bekommen würden hatten wir nicht erwartet und dass so viele Biergenussinteressierte Menschen kommen, hätten wir nie gedacht.“
Sind in München neue Läden hinzugekommen?
„Dieses Jahr sind noch weitere Inseln dazugekommen, so dass man nun schon 19 verschiedene Orte erkunden kann.“
Wir sagen immer: Ihr werdet sicher nicht alle Orte schaffen am Bierinseltag, aber geht dorthin, wo Ihr noch nicht wart und was Ihr nicht schafft, könnt Ihr mittels des gedruckten Guides das ganze Jahr über besuchen. Es ist uns wichtig, dass es nicht nur ein Tag ein großer Big Bang ist, sondern, dass wir an diesem Tag den Funken entzünden, der dann das ganze Jahr über weiterglüht.“
Liebe Nicola, vielen Dank für das Interview!
Meine Meinung zu den Bierinseln
Ich war bereits letztes Jahr als Teilnehmer auf den Bierinseln in München und es hat mir richtig gut gefallen. Los ging es am Rotkreutzplatz bei Getränke Walter, wobei wir dann bis zum Biervana am Hohenzollernplatz gelaufen sind (mit einigen Stopps zwischendurch). Getränke Walter hatte jemanden von Riegele „zu Gast“ und dort gab es Bier „mit Stachel“. In das Bier wurde kurz ein glühendes Stück Eisen getaucht, damit die Aromen sich besser entfalten. Für mich war das eher ein Showeffekt, das Bier schmeckte eher leicht angesengt hinterher und war mir deutlich zu warm geworden. Ich bin also eher kein Freund des Stachelns.
Geendet hatte der Abend dann in der Niederlassung. Zwischendrin traf man wirklich sehr viele nette Leute: Sowohl die Marktbesitzer wie auch (ab und zu) direkt die Brauer und andere Bierologen. Dass die Locations teilweise enorm weit auseinander waren, war dabei keineswegs schlecht, sondern eher ein Vorteil – denn so konnte man zwischendurch „verschnaufen“. Auch dieses Jahr werde ich wieder die Route Neuhausen-Schwabing nehmen, wobei ich versuchen werde, möglichst viele der 19 Stationen abzufahren. Ich kann nur jedem empfehlen teilzunehmen!